Weltreligionen
Weltreligionen
Beim Projekt über die wichtigsten Religionen konnten Kinder und Lehrerinnen noch besser zusammenwachsen, Ähnlichkeiten und auch Unterschiede entdecken. Spannend war vor allem das unvoreingenommene Interesse der SchülerInnen.
Folgende Aussagen sollen diese Behauptung untermauern:
Mir hat gefallen, dass ich ein scharfes Gewürz aus Indien gekostet habe. Es heißt "Ingwer".
Beim Christentum haben wir von Moses gehört.
Beim Islam hat es mir sehr gut gefallen, weil wir eine kleine Moschee anschauen durften.
Wir haben beim Islam Spannendes über Allah gehört.
Für die kleinen Kinder gibt es einen besonderen Stift, der ihnen aus dem Koran "vorliest".
In allen Religionen soll man den Armen helfen.
Wir haben das Symbol für den Hinduismus, das OM, gesehen.
Von Buddha sahen wir eine kleine Statue.
Es hat mir gut gefallen, dass wir fünf Religionen kennengelernt haben.
Christentum
Mit großem Interesse haben die Schülerinnen und Schüler bei der Station Christentum mitgearbeitet. Dabei wurden christliche Symbole betrachtet und besprochen. Die gemeinsamen Wurzeln der jüdischen, muslimischen und christlichen Religion wurden in vielen Erzählungen des Alten Testaments entdeckt. Die Schüler und Schülerinnen, auch unsere muslimischen Kinder, wussten sehr viel über das Christentum. Interessant waren auch die Gespräche, in denen die Schüler und Schülerinnen miteinander z.B. über das Beten, Fasten, Gottesbild, Gebote ... sprachen und ihre Erfahrungen und Meinungen austauschten.
Station Islam
Bei dieser Station hatten die Schüler/innen Gelegenheit den Entwurf einer Moschee sowie Bilder der schönsten Moscheen der Welt zu sehen. Die Kinder hat dies fasziniert, da die meisten von ihnen noch nie eine richtige Moschee gesehen haben.
Den Kindern wurden die 5 Säulen und die 6 Glaubensgrundsätze des Islam kurz erklärt. Dabei wurden ihnen die Ähnlichkeiten zu anderen Weltreligionen wie Gebet, Fasten, Almosen, etc. aufgezeigt.
Sie bekamen auch die Möglichkeit einen „digitalen“ Kor’an - mit Lesestift und Übersetzung auf Deutsch auszuprobieren.
Es erfolgte auch eine Erklärung über die Wichtigkeit der Sauberkeit und der Gebetswaschung im Islam. Den Kindern wurden Bilder über die Gebetsverrichtung gezeigt.
Da zwischenmenschliche Beziehungen und Moralwerte eine überaus wichtige Rolle im Islam spielen, wurde auch dieses Thema mit Beispielen aus dem Leben und den Aussagen des Propheten Muhammad a.s. erläutert. Einige dieser Aussagen sind:
„Derjenige wird nicht ins Paradies eintreten, dessen Nachbar nicht sicher ist vor seiner Bosheit.“ (Muslim)
„Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim, Mann oder Frau.“
„Niemals wird ein Muslim etwas pflanzen, von dem sich ein Mensch oder ein Tier ernährt, ohne dass er (von Allah) für diese Tat den Lohn einer Sadaka erhält.“ (Buhari)
Zum Abschluss hat man versucht den Schüler/innen die Verbindung zu anderen Weltreligionen näherzubringen.
Judentum
In der Klasse „Immergrün“ gab es die Möglichkeit, etwas über das Judentum zu erfahren. Die Kinder waren interessiert an den verschiedenen Gegenständen und den Fotos in einem großen Bildband. Besondere Aufmerksamkeit fanden die Abbildungen der Schüler und Schülerinnen einer jüdischen Schule – die Kleidung und die Schläfenlocken der Burschen wurden mit dem eigenen Aussehen in der Schule verglichen und kommentiert. Auch die Bilder der Tora-Rollen und deren Handhabung waren Anlass für Fragen und Überlegungen.
In allen drei Gruppen tauchte die Frage auf, ob man Angehörigen dieser Religion auch bei uns begegnen kann- meine Berichte von Begegnungen vor allem in Wien fanden offene Ohren.
Um auf Feste und Feiern näher einzugehen, fehlte die Zeit – das Bewusstsein, dass es sie in allen besprochenen Religionen gibt, konnten wir sicher vertiefen. In einer Gruppe wurde im Gespräch sehr deutlich, dass bei den meisten Festen zu den Anlässen der verschiedenen Religionen das Zusammentreffen der Familie und der Freunde, besondere Speisen und sehr oft auch Geschenke für die Kinder eine große Rolle spielen. Diese Elemente der Festgestaltung waren allen teilnehmenden Schülern und Schülerinnen vertraut - ein kleiner Schritt zum Abbau von Fremdheit.
Hinduismus, Buddhismus
Mit Neugier betrachteten wir kleine Statuen von Buddha, hinduistischen Göttern sowie das heilige Zeichen „OM“. Die beiden asiatischen Religionen, die bei uns weniger bekannt sind, faszinierten Kinder und Erwachsene durch absolute Gewaltfreiheit. Mahatma Gandhi als leuchtendes Vorbild interessierte uns besonders.
Den „Geschmack“ Asiens durften wir mit einer winzigen Kostprobe von Ingwer erleben. Viele versuchten ein kleines Stückchen des scharfen Gewürzes, die Reaktionen fielen unterschiedlich aus.
Insgesamt konnten wir Spannendes, Unbekanntes und auch Vertrautes in diesen Religionen und Kulturen entdecken. Die Kinder waren mit Eifer und Begeisterung dabei.